katharina thaller |
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Ich brauch meine Nacht
zum Schlafen - nicht für'n BDM | ||
Katharina Thaller wurde 1921 in Wutschein/Kreis Klagenfurt geboren. Der Vater war als Invalide aus dem Krieg zurückgekehrt und fand keine Arbeit mehr, die Mutter mußte sechs Kinder versorgen. Katharina Thaller erkrankte mit zwei Jahren an Kinderlähmung und hat seither eine kraftlose linke Hand. Nach der Pflichtschule lernte sie ein Jahr Näherei und führte danach den elterlichen Haushalt. Mit 16 Jahren trat sie aus der katholischen Kirche aus und interessierte sich wie ihre Eltern und zwei ihrer Geschwister für die Zeugen Jehovas, während der Rest der Familie katholisch blieb. Mit dem Einmarsch der Nationalsozialisten begannen einige Nachbarn, Druck auf die Familie auszuüben und sie zu denunzieren. Der Vater gab den jüngsten Sohn nicht zur Hitler-Jugend, Katharina Thaller weigerte sich, zum Bund Deutscher Mädchen (BDM) zu gehen. Im April 1943 wurde sie als Zeugin Jehovas getauft. Im Mai 1943 wurden sie und ihr Vater schließlich von der Gestapo verhaftet. Nach zehn Tagen Gefängnis wurde Katharina Thaller ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. | ||
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Die Zeugen
Jehovas im Nationalsozialismus Die Mitglieder der Internationalen
Bibelforschervereinigung (seit 1931 Zeugen Jehovas) glauben, daß
ChristInnen der weltlichen Obrigkeit nur insoweit Gehorsam schulden, sofern
dieser nicht dem Gesetz Gottes und ihrem biblisch geschulten Gewissen
widerspricht. Deshalb haben sie insbesonders den Kriegsdienst und die
Rüstungsarbeit verweigert. Bereits 1933 wurden sie vom NS-Regime
zum "Schutze der Wehrkraft des deutschen Volkes" verboten. Auch der katholische
Austrofaschismus sprach 1935 ein Verbot aus. Die ZeugInnen Jehovas verweigerten
den Hitler-Gruß sowie den Dienst in der Hitler-Jugend und anderen
nationalsozialistischen Organisationen. Mit Beginn des 2. Weltkrieges
wurden ganze Familien wegen "staatsfeindlichen Verhaltens" in Konzentrationslager
verschleppt.
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