rosa winter

Das war halt noch eine schöne friedliche Zeit.

Rosa Winter wurde 1923 in Königswiesen/Oberösterreich als viertes Kind einer Sinti-Familie geboren. Ihre Eltern zogen mit den zwölf Kindern in Wohnwagen durch Österreich von Markt zu Markt, dort verkaufte der Vater Waren. Rosa Winter besuchte keine Schule. Sie half im Haushalt mit und betreute die jüngeren Geschwister. Als die Familie im Herbst 1939 in Salzburg Station machte, wurde sie von der Polizei festgehalten, ihrer Wagen, Pferde und Waren beraubt und in ein Sammellager auf dem Areal der Trabrennbahn gebracht. Im September 1940 kam sie ins Lager Maxglan, wo sich kurz darauf die NS-Filmregisseurin Leni Riefenstahl StatistInnen für den Film "Tiefland" aussuchte. Auch Rosa Winter wurde zu den Dreharbeiten nach Mittenwald in Deutschland gebracht. Als sie erfuhr, daß ihre Familie weggebracht werden sollte, flüchtete sie, wurde aber bereits in Rosenheim gefaßt und im Salzburger Polizeigefängnis inhaftiert. Dort in der Zelle sah sie ihre Mutter zum letzten Mal. 1941 wurde sie ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert.

 
Bild: Rosa Winter

Sinti in Österreich bis 1943

Seit dem Mittelalter leben fahrende Sinti und Roma in Österreich. Die Bildung moderner Nationalstaaten erschwerte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts nomadische Lebensweisen. Staatliche Politik wurde es, Sinti zwangsanzusiedeln oder sie des Landes zu verweisen. Ab 1918 kam es zu internationalen Kooperationen, um eine "Lösung des Zigeunerproblems" herbeizuführen. Bis 1938 lebten ca. 3.000 fahrende Sinti in Österreich. Nach dem "Anschluß" trat der "Festsetzungsbescheid" in Kraft, der es den Sinti verbot, ihren gegenwärtigen Aufenthaltsort zu verlassen. Die meisten von ihnen wurden in Salzburg im Sammellager Maxglan/Leopoldskron inhaftiert und mußten Zwangsarbeit leisten. 1943 wurde das Lager aufgelöst, die meisten Häftlinge wurden ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert.


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Das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück