hermine nierlich-jursa
Der Kampf ist weitergegangen.

Hermine Nierlich kam am 21. Juni 1945 von der KZ-Haft und vom langen Heimweg gezeichnet nach Wien. Dennoch engagierte sie sich sofort in der neu zu organisierenden KPÖ. Gemeinsam mit anderen GenossInnen räumte sie den Paulusplatz vom Schutt und glaste für viele Menschen in Erdberg Fenster ein. 1945 lernte sie ihren zweiten Ehemann Wilhelm Jursa kennen, der als politischer Häftling das Konzentrationslager Dachau überlebt hatte. Hermine Jursa war für die KPÖ in der Bezirksgruppe Erdberg als Bildungs- und Frauenreferentin tätig, später in der Friedensbewegung, und bis heute ist sie in der Österreichischen Lagergemeinschaft Ravensbrück aktiv. Ihrer Arbeit als Telefonistin ging sie bis 1963 nach. Noch immer pflegt sie Kontakte zu Menschen in verschiedensten Ländern, die sie während der Verfolgung kennengelernt hat und versucht vor allem die Ermordeten durch Erinnerung dem Vergessen zu entreißen.  


Politischer Neubeginn

Der österreichische kommunistische Widerstand verlor über 2000 Menschen durch die nationalsozialistische Verfolgung. Die meisten der GenossInnen aus der illegalen Widerstandsgruppe, in der Hermine Jursa aktiv war, hatten überlebt und wandten sich nach 1945 verschiedensten politischen Tätigkeiten zu. Für Hermine Jursa trat die Freundschaft mit jenen Frauen in den Vordergrund, die sie im Konzentrationslager Ravensbrück kennengelernt und mit denen sie dort gemeinsam Widerstand geleistet hatte. Vor allem für die Kommunistin Melanie Ernst, einer der Organisatorinnen des Lager-Widerstandes, hegte sie große Bewunderung. Sie kümmerte sich um sie bis zu ihrem Tod. Melanie Ernst starb 1949 an den Folgen der KZ-Haft.



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Das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück